Eva Neukamm   Himmel oder Hölle?

Die Fähigkeiten des Menschen sind unendlich. Geniale Erfindungen, Innovationen – angetrieben durch Entdeckergeist, Spieltrieb und das Aufbegehren gegen Stillstand, sind die Triebfedern, die der Menschheit zum Fortschritt verhelfen. Diese Antriebskraft wird jedoch nicht nur im positiven Sinn verwendet, sondern auch, um sich gegenseitig zu zerstören.
Eva Neukamm erforscht in ihrer Malerei die Polaritäten der menschlichen Schöpferkraft zwischen Genie und Wahnsinn und deren Einfluss auf die Gestaltung der Welt. Sie hat das Motiv des Narren und die Metapher des Spiels gewählt, um aktuelle, gesellschaftliche Prozesse zu hinterfragen und zu beleuchten. So waren es die Hofnarren, die einst dank ihrer „Narrenfreiheit“ für provokante, irritierende Kritik sorgten und damit zum Überdenken manch politischer wie gesellschaftlicher Struktur anregten. In seiner Rolle verhält sich der Narr unkonventionell und ist nicht an Normen gebunden. „Die Gegensätzlichkeit lässt (für mich) den Narren als Symbol erscheinen, welcher dem Unbegreiflichen zu einem Statement verhilft. Er steht dort, wie eine Landmarkierung, wie eine Statue, die der Situation Ausdruck verleiht, eine Standarte und zugleich ein Stolperstein, der für Irritation sorgt. Der Narr und sein Narrenstab bilden die Leitmotive meiner Arbeit“, betont Neukamm „So stellt sich die Frage, welche Bedeutung der Narr in heutiger Zeit hat. Belustigt er uns? Hebt er mahnend den Zeigefinger? Hält er uns einen Spiegel vor oder erinnert er uns daran, dass es in unserer eigenen Verantwortung als Menschen liegt, die Welt, unser Miteinander und Gesellschaft zu gestalten.“ 

“Der Narr“, 2023
Öl auf Leinwand / 300 x 230 cm

“Himmel und Hölle“, 2023
Öl auf Leinwand / 40 x 40 cm

“Mensch ärgere Dich nicht“, 2023
Öl auf Leinwand / 40 x 40 cm

“Zwickmühle“, 2023
Öl auf Leinwand / 40 x 40 cm

“Was bleibt?“, 2023
Öl auf Leinwand / 40 x 40 cm